Pogona vitticeps – umfassender Pflegeleitfaden
Kompletter Praxisleitfaden für die artgerechte Haltung, Ernährung, Technik und Gesundheitsvorsorge von Bartagamen (Pogona vitticeps).
Steckbrief
Wissenschaftlicher Name: Pogona vitticeps
Umgangssprache: Bartagame, Inland-Bearded Dragon
Herkunft: Halbwüsten und Savannen Zentralaustraliens
Lebenserwartung: 10–14 Jahre bei konsequenter Pflege
Terrarium und Technik
Für adulte Tiere wird ein Terrarium von mindestens 150 × 80 × 80 cm empfohlen. Jungtiere starten in 100 × 60 × 60 cm, damit sie Futter sicher finden. Arbeiten Sie mit Rückwandmodulen, erhöhten Sonnenplätzen und mehreren Höhlen.
- Substrat: Grabfähiges Lehm-Sand-Gemisch (60 % Spielsand, 40 % Lehm), teilweise mit Steinplatten kombiniert.
- Klima: Tagesluftfeuchte 30–40 %, nachts bis 50 % durch gezieltes Sprühen.
- Struktur: Astgabeln, Plateaus und Sichtschutz, um thermische Mikroklimata zu schaffen.
Beleuchtung und Temperatur
| Zone | Temperatur | Technik |
|---|---|---|
| Sonnenplatz | 45–50 °C | HQI oder Metalldampflampe (70–100 W) plus Halogen-Spot |
| Grundtemperatur | 28–32 °C | Flächige T5-HO Tageslichtröhren (6500 K) |
| Kühle Zone | 24–26 °C | Schattenbereiche, Höhlen |
| Nacht | 18–22 °C | keine Zusatzheizung, Raumtemperatur genügt |
UV-B: Hochwertige Mischlichtlampe mit Reflektor (z. B. SolarRaptor). Brenndauer 11–12 Stunden, Tauschintervalle gemäß Hersteller.
Fütterung
Bartagamen sind omnivor. Der Insektenanteil nimmt mit dem Alter ab:
- Jungtiere: 70 % Insekten, 30 % Grünfutter, tägliche Fütterung.
- Subadulte: 50 % Insekten, Rest Wildkräuter, drei bis vier Fütterungen pro Woche.
- Adulte: 20–30 % Insekten, Schwerpunkt auf Wildkräuter- und Blütenmix.
Calcium ohne D3 bei jeder Insektenfütterung, Kombipräparat zweimal wöchentlich. Insekten stets gut füttern (gut loaden).
Gesundheitsvorsorge
Mindestens jährlich Kotuntersuchung auf Parasiten, Gewichtsprotokoll führen und auf Hinweise einer metabolischen Knochenerkrankung achten (Schwellungen am Kiefer, weicher Panzer). Bei Auffälligkeiten sofort reptilienkundigen Tierarzt konsultieren.
Winterruhe und Zucht
Eine Winterruhe von 8–10 Wochen bei 16 °C stabilisiert den Stoffwechsel und ist Voraussetzung für die Zucht. Nach dem Erwärmen Paarungen nur mit gesunden, ausgewachsenen Tieren ansetzen.